Titel: Großmutter was machst du mit dem Schmerz
Größe: DIN2 Papier
Material: Bleistift und schwarze Tinte
Die Zeichnung „Großmutter was machst du mit dem Schmerz“ wurde durch ein Foto angeregt, das eine junge Frau nahe am Gesicht einer alten Frau zeigt. Daraus hat die Künstlerin ein vielschichtiges Gesicht gestaltet mit fragmentierten Strukturen, was die tiefen Falten der Alten widerspiegeln soll. Es sind organische Linien, die sich absetzen von den floralen Strukturen im Gesicht der jungen Frau. Beide Figuren setzen sich aus geometrischen Mustern und surrealen Symbolen zusammen. Die Gesichter gehen ohne Grenze ineinander über. Die Alte neigt sich im Schmerz des Altwerdens zur Jugend, den diesen in sich aufzunehmen scheint. Während die linke Bildhälfte chaotisch und dunkel ist, geprägt von dichten, fast wuchernden Formen (Falten und Furchen), ist die rechte Seite feiner und ornamentaler. Dieser Kontrast soll einen inneren Konflikt widerspiegeln – zwischen Schmerz, Chaos und dem Bedürfnis nach Klarheit oder spiritueller Erkenntnis. Die handschriftliche Frage „Gottmutter, was machst du mit dem Schmerz“ verstärkt die emotionale Dimension: So bringt die Künstlerin in dieser kleinen Zeichnung dem Betrachter, der Betrachterin eine existenzielle Auseinandersetzung mit Altwerden nahe. Die Künstlerin zeigt ein visuelles Gebet, das den Schmerz des Altwerdens transformiert, weil die junge Frau durch ihre Nähe und Anteilnahme ihn verstehen will.

